Preisverleihung 2025 ­- Weltraumreise & Writers of the Galaxy

Liebe Gäste

 

Ich heiße Sie alle herzlich zur heutigen Preisverleihung willkommen und ich freue mich sehr, dass so viele Schülerinnen und Schüler am zehnten Literaturwettbewerb zum Arno Reinfrank Jugendpreis teilgenommen haben.

Wir wollen heute das Schaffen von 40 jungen Menschen würdigen, die sich als Nachwuchs-Autorinnen und -Autoren mit ihren Ideen und kreativen Einfällen dem Wettbewerb gestellt haben. Zum wiederholten Mal sind dabei Marie Nadler, Pauline Gallenstein, Tim Peters, Emma Glück,

Anika Nevena Udupa, und Jolana Choc im Rennen.

Dieses Jahr lautet unser Thema „Weltraumreise“ für die Jüngeren

und „Writers of the Galaxy“ für die Älteren. Eine Schulklasse hat im Rahmen eines angeleiteten Projektes teilgenommen und Kinder haben anhand einer Bilder-geschichte ihre Ideen über Raumschiffe, Neugier und Freundschaft aufgeschrieben.

 

Zum zehnten Mal verleihe ich übrigens den Jugendpreis      

und Sie fragen sich sicher: Warum gibt es diesen Wettbewerb?

Nach dem Tod meines lieben Ehemanns Arno im Jahr 2001 wollte ich mit dem Jugend Literaturpreis sein Andenken in seiner Heimatstadt lebendig halten. 

Arno Reinfranks Verbindung mit Ludwigshafen und der Pfalz ist bekannt, und diese Heimat, in der er aufgewachsen ist, lag ihm sein Leben lang sehr am Herzen, obwohl er 45 Jahre in London gewohnt hat. Er ging damals, aus Protest gegen die restaurative Politik in Deutschland, ins Exil.

Seine schriftstellerische Tätigkeit führte er dort weiter. 

Was das mit euch zu tun hat? Schon als Arno sechs Jahre alt war, wollte er Schriftsteller werden, und er hat sein erstes Gedicht mit 16 Jahren veröffentlicht.

Er konnte seinen Traum erfüllen – Schriftsteller werden und davon leben – und als er zu den „Großen“ gehörte, hat er unzählige Schulklassen besucht und dort aus seinen Büchern vorgelesen. Wenn Arno anfing zu lesen, wurde es mucksmäuschenstill im Klassenzimmer und es freute ihn unheimlich, dass sein junges Publikum so aufmerksam zuhörte.

 

Arno wusste aus seinem eigenen Lebensweg, wie sehr junge Menschen Ermutigung und Unterstützung brauchen, um ihr kreatives Talent zu entwickeln und zu schärfen. Mit dem Jugendpreis, den wir alle zwei Jahre vergeben, wollen wir euch Jugendliche dazu auffordern, ja herausfordern, mit euren Texten und Ideen in den Wettbewerb zu gehen. Dabei wünschen wir euch, dass wir euch mit Arnos Ideenwelt zu eigenem Schaffen motivieren, und dadurch die Erinnerung an Arno Reinfrank in Ludwigshafen lebendig bleibt.

 

Damit ein Text veröffentlicht werden kann, brauchen Autorinnen und Autoren einen Lektor an ihrer Seite, der das Geschriebene auf Fehler in Sprache und Logik überprüft. Ich bin sehr froh, dass wir auch dieses Mal wieder Pia Biundo aus Karlsruhe als Lektorin für eure Beiträge gewinnen konnten.

 

Ich verrate Ihnen nicht zuviel, wenn ich sage, dass die Jury es bei der Fülle an Einreichungen von hoher Qualität schwer hatten, sich für die Sieger zu entscheiden.

Gemeinsam beraten und entschieden haben in diesem Jahr in unserer Jury:

Für die Stadtbibliothek: Daniel Rübel und Tabea Kraemer, für die Freireligiöse Gemeinde Marlene Siegel, und für den literarischen Blickwinkel die Verlegerin Marita Hoffmann.

Ich möchte heute auch sagen, dass wir ohne Tanja Weißmann (Stadtbibliothek) und Marlene Siegel (Freireligiöse), die das Projekt mit Energie und viel Herzblut voranbringen, heute nicht zum 10. Mal hier wären. Euch beiden gilt mein besonderer Dank.

 

Die Jury durfte staunen über die kreativen Einfälle, die Katzen und die Mäuse die ins Weltall geflogen sind, über den Magischen Grashalm, Zeitschleifen und Wurmlöcher, über packende Einleitungen, den Sog der Handlung und gelungene Plots. Zu lesen auf der Homepage von Arno sind Geschichten über Schwarze Löcher, gefräßige Weltraumwürmer, Totalausfälle der Technik, und all das auf einem hohen Niveau von Weltraumwissen. Es gab Aliens, deren Lieblingsfarbe Sechs-ecke sind, Namen, die rückwärts einen anderen Sinn ergaben, Zombie-hafte Verfolgungs-szenen und die Rettung durch Papier und Stift, wenn alle andere Technik versagt. Viel Spaß haben uns die brillanten Wortschöpfungen in den Beiträgen gemacht: Gobaba Bosi sollte auf T-shirts gedruckt werden, und Gonti – das heißt danke auf außer-irdisch – ins Esperanto-Wörterbuch aufgenommen werden. Auf dem Raumschiff Knacker-matsch griffen – bis der Funk richtig eingestellt war – die Biber an, und Wörter wie blobbbskkkzzzzzz malten Bilder in unseren Köpfen. Wir kämpften mit dem Technik-ingenieur Thoros ums Überleben und freuten uns an den sprachlichen Umsetzungen der Crashs und Countdowns.

 

Damit dieser Wettbewerb auch in Zukunft durchgeführt werden kann, haben alte Freunde Arnos und Mitglieder der Freireligiösen Gemeinde den Arno Reinfrank Kultur Förderverein Ludwigshafen am Rhein ins Leben gerufen. Das ist ein schönes Geschenk zum 10. Geburtstag des Wettbewerbs.

 

 

 

 

J Koch: Verabschiedung Rede

 

Ich bin wahrhaftig überwältigt von der großen Zahl und Qualität Eurer Beiträge. Ich weiß wie schwer es für die Jury gewesen ist, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Und ich freue mich sehr, dass wir aufgrund der vielen Beiträge zwei erste Plätze bei den Lyrik vergeben können.

Eure Auseinandersetzung mit dem Thema, die Vorstellungskraft und Wortgewalt, die vielfältigen Stile und Schreibansätze sind erstaunlich.

Ich freue mich besonders, dass es einen Beitrag gab, der so         hervorgestochen ist, dass wir ihn außer Konkurrenz bewertet haben. Das ist der Sinn und das Ziel eines Schreib-Wettbewerbs für junge Menschen: dass Talente früh erkannt und gefördert werden können!

Niemand von euch weiß, ob der heutige Wettbewerb nicht der Grundstein für eine Karriere im kreativen Schreiben sein wird, und wir uns eines fernen Tages in Speyer bei der Verleihung des Arno Reinfrank Literaturpreises wieder begegnen.

 

Nun bleibt mir nur noch folgendes zu sagen:

Ich gratuliere allen Preisträger* innen vom Herzen, und danke Euch allen, die uns einen so reichen literarischen Abend ermöglicht haben.

Und: ich sage ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer*innen, die so mutig und ehrlich waren, sich mit einem persönlichen Text dem Wettbewerb zu stellen. Ihr alle habt mit dieser Erfahrung etwas neues im Lebensweg geschaffen und könnt somit Euch alle als Gewinner sehen.