Arno Reinfrank

Arno-Reinfrank-Jugendpreis 2025

Alena Lisa Mim

Der Weltallausflug

Hi, ich bin Nora und bei mir ist meine Schwester Kathi. Wir wollen ins Weltall fliegen, aber wir wissen noch nicht so ganz wie. Ich frage meine Schwester, ob sie eine Idee hat, wie wir das anstellen sollen. „Nein, leider nicht“, antwortet mir Kathi, „aber vielleicht bauen wir eine Rakete!“ Ich denke kurz darüber nach und habe keine Lösung, wie wir das machen sollen. Vielleicht werden wir niemals ins Weltall fliegen. Das wäre doof, wirklich doof. Jetzt hab ich's! Wenn wir draußen nach Gegenständen suchen, mit der wir selbst eine Rakete bauen können, würden wir es doch schaffen. „Das ist eine super Idee, Nora. Lass uns das machen. Los geht's!“, schreit Kathi voller Freude. Ein Freund unserer Eltern besitzt einen kleinen Schrottplatz. Da werden wir bestimmt fündig. Mit unseren Fahrrädern fahren wir direkt dort hin. Dort suchen wir nach kaputten Autoteilen, verlassenem Spielzeug und ganz viel Metall. Wir finden sogar ein altes Lenkrad und ein Hubschraubercockpit.

Wir bauen jetzt die Rakete. Als erstes versuchen wir, das Metall zu einer Kuppel zusammenzuschweißen. Aus einem Roboter-Hund nehmen wir die Elektrik für unsere Anzeigen. Wir zerschneiden die Spielsachen, um die Knöpfe zu bauen. Und jetzt bauen wir die Frontschreibe eines alten Autos an die Kuppel. So langsam kann man die Rakete schon erkennen. Aber es fehlt noch der Antrieb. Dafür benutzen wir Metallrohre, die wir dann mit Feuerwerksraketen füllen. Das wird einen Knall geben! Kathi und ich freuen uns schon richtig auf unser erstes Abenteuer im Weltall. „Nora, wir sind jetzt fast fertig. Wie soll unsere Rakete denn heißen? Ich finde, sie muss einen tollen Namen bekommen,“ fragt mich Kathi. Sofort fängt mein Kopf sprichwörtlich an zu explodieren. Himmelsflieger, Sternentdecker, Planetentaucher, Elfenstar oder LUNARIS. Luna heißt Mond. Wir suchen doch den Mond, oder nicht? „Ja, das klingt toll. Lunaris die Abenteuerrakete“, hüpft Kathi über den Platz.

Wir sitzen in der Rakete. Wir warten auf Mama und Papa. Sie holen uns etwas zu essen und zu trinken. Wir sind in zwei oder drei Jahren wieder da und verpassen zwei oder drei Geburtstage. Für uns sind es aber nur ein paar Minuten im Weltall. Ihr wisst ja, Lichtgeschwindigkeit und so. „Das ist komisch, oder Kathi?“, frage ich meine Schwester, während sie mir zunickt. „Tschüss, Mama und Papa. Bis bald. Und danke für die leckere Pizza, die ihr uns gebracht habt.“ Wir winken unseren Eltern zu und starten die Rakete. Es brummt und knallt in alle Richtungen. Mit einem riesigen Feuerwerk verabschieden wir uns ins Weltall.

Wir sind so aufgeregt, dass wir an nichts anderes mehr denken können, als an die Abenteuer, die uns erwarten. „Ich freue mich schon auf die Planeten. Vielleicht finden wir einen Stern, der nach Pizza riecht? Das wäre lustig!“, fantasiert Kathi. „Ich hoffe wir sehen einen Pizza-Planeten. Wir lieben Pizza! Bitte, sehe aus wie Pizza, bitteeeeeeeeeeeeeeeeeeee! Lass uns losfliegen!“, befehle ich meiner Schwester.

Wir fliegen eine ganze Weile. Unser Ziel ist es, den Mond zu finden. Lunaris, unsere Rakete, hat sich inzwischen wieder beruhigt und fliegt ganz ruhig durch die Ewigkeit, als wir uns plötzlich einem Planeten nähern. „Sind wir schon da? Das Fliegen ist so cool!“, meint Kathi zu mir. ,,Aber was ist das da auf dem Planeten? Wie der Mond sieht das nicht aus. Es bewegt sich was. Wow, ein Panda! Nein 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 – unendlich viele. Sie sehen aus wie bei Minecraft. Der Panda-Planet ist so cool.“ Beide kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Doch plötzlich fängt Lunaris wieder an zu wackeln. Die Schrauben ruckeln in den Metallplatten. Wir schauen aus dem Fenster und sehen unsere Schuhe im Weltall fliegen. „Wie sind die denn da hingekommen, Nora?“, fragt Kathi. Ich erkläre meiner Schwester, dass ich das beim besten Willen nicht beantworten kann. Eigentlich haben wir unsere Schuhe ganz ordentlich an die Seite der Rakete gestellt. Wir haben gelernt, in unserem Zimmer immer die Schuhe auszuziehen. Also haben wir das hier auch gemacht. Die Rakete fängt immer mehr an zu wackeln. Langsam bekommen wir ein wenig Angst. Plötzlich schreit Kathi: „Wir müssen umkehren! Da ist ein Schwarzes Loch, direkt vor uns!“ Unsere Schuhe sind jetzt wohl verloren. Naja, als ob wir nicht genügend Schuhe zu Hause hätten. Kathi reißt am Lenkrad, und ich drücke wie wild alle Knöpfe, dass die Rakete endlich umkehrt und mit Düsenantrieb in Richtung Erde steuert. Jetzt finden wir den Mond doch nicht, stelle ich traurig fest.

Doch dann entdecken wir etwas Rotes in der Ferne. Und als wir näher kommen, entdecken wir lauter Pizzastücke, die im All herumfliegen. Schnell schaut Kathi, ob auch unsere Pizza den Weg nach draußen ins All gefunden hat. Aber nein, unsere Pizza ist noch da. Je weiter wir fliegen, desto mehr Pizzastücke fliegen um uns herum. Plötzlich tut es einen lauten Schlag. Wir fallen beide zu Boden. Unsere Rakete ist mit dem Pizzaplaneten zusammengestoßen. Und weil wir schon so lange unterwegs sind, schlafen wir auf dem Boden direkt ein.

Tock, tock, tock … Kathi erschrickt und schaut um sich. Sie rüttelt mich wach. „Wo sind wir?“, frage ich völlig verschlafen. Und als uns bewusst wird, wo wir sind, fangen wir beide lauthals an zu lachen. Papa steht draußen am Hubschraubercockpit und klopft gegen die Scheibe. Wir sind beide mit unseren Pizzastücken in der Hand im Hubschrauber eingeschlafen und haben uns zusammen ins Weltall geträumt.

Auf dem Weg nach Hause überlegen wir, wie viele Sterne es denn eigentlich gibt. „Keine Ahnung, man kann sie nicht zählen, also unendlich viele“, antwortet mir Kathi. Aber den Mond müssen wir noch finden. Auf zu unserem nächsten Abenteuer!