Arno Reinfrank (1934-2001), geboren in Mannheim und in Ludwigshafen aufgewachsen, ging nach diversen Studienaufenthalten in Paris und Berlin 1955 aus Protest gegen die restaurative Politik der Bundesrepublik nach England und lebte bis zu seinem Tode am 28. Juni 2001 in London. Reinfrank war Generalsekretär des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland und ist Träger zahlreicher Ehrungen und Literaturpreise.
Sein vielgestaltiges und umfangreiches Werk umfaßt publizistische Arbeiten, Prosa, Theaterstücke, Mundartgeschichten und Lyrik. Im Zentrum seines lyrischen Schaffens steht sein dichterisches Hauptprogramm, die zehnbändige Poesie der Fakten, in der er sich zu den Fragen einer industrialisierten Welt äußert und auf symbolische Weise wissenschaftliche Fakten der modernen Welt auf den schriftstellerisch-ästhetischen Bereich überträgt. In den letzten Jahren seiner unermüdlichen schriftstellerischen Tätigkeit widmete er sich vor allem dem 1000-seitigen Millenniumsprojekt Fin de Siècle - Die letzten tausend Tage, einem Tagebuchprojekt, in dem er zusammen mit dem Künstler Klaus Fresenius den Ausgang des vergangenen Jahrtausends reflektierte.