Der Kreislauf am Rhein
Du wolltest deinen Kreis am Rheine machen. Trotz wütendem Wind, wogendem Wetter und wallenden Wellen hat ein dunkler Vogel dich besungen und angehalten, dass du auf den kalten, lieblosen Stufen Platz nahmst. Er wollte, dass du auf das andere Ufer blickst und siehst, was er gesehen. So verstrich ein halber Tag, an dem du seinem Singen lauschtest und nicht wahrnahmst, wie er sich aufhellte. Er wurde stiller und dir wurde warm. Als die Sonne hervortrat, verloren die trüben Augen ihre Tränen und sahen die Spiegelung des Stadtufers.
Die Gewässer erhoben sich zu einer Frau, die zu sprechen begann. Du alleine hörtest sie klar. Und sie sprach zu dir mit goldenen Worten und einem Klang, der an dein Herz rührte. Einem himmlischen Klang, den keine andere Musik auf Erden besaß.
Denn diese resoniert mit allem.
So wird dein Weg kein Kreis mehr sein, kein achtloses Wandern mehr. Du wirst ihn verlassen und er wird begradigt sein, wie der Rhein.
Filip Pedljo