Liebe Jeanette Koch,
lieber Herr Dr. Klemke, lieber Herr Wöhlert,
liebe Anja Kampmann,
liebe Mitglieder der Jury,
(liebe Mitglieder des Stadtrates und des Kulturausschusses,)
liebe Freunde des Arno Reinfrank-Preises,
zunächst geht ein herzlicher Dank an Moritz Erbach für diesen stimmungsvollen Auftakt der heutigen Preisverleihung am Klavier. Er wird uns weiter musikalisch durch diesen Abend begleiten. Darüber freuen wir uns schon vorab!
Es freut mich sehr, Sie heute im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer anlässlich der Verleihung des siebten Arno-Reinfrank-Literaturpreises zu begrüßen.
Besonders freue ich mich, dass ich die Stifterin des Preises, Jeanette Koch, heute hier willkommen heißen darf. Sie ist seit vielen Jahren mit Speyer eng verbunden. Gerne, verehrte Frau Koch, setzen wir uns als Stadt Speyer gemeinsam mit Ihnen für das Andenken an Ihren verstorbenen Mann ein.
Persönlich begrüßen will ich auch Dr. Jochen Klemke und Uwe Wöhlert von der Kulturstiftung Speyer, unter deren Dach die Arno-Reinfrank-Stiftung als Treuhandstiftung errichtet wurde und die uns bei diesem Bestreben unterstützt.
Herzlich begrüße ich die Arno-Reinfrank-Literaturpreisträgerin 2024, Anja Kampmann, die heute Abend aus Leipzig zu uns gekommen ist und einen besonders herzlichen Applaus verdient!
Liebe Anja Kampmann, wir freuen uns auf Ihre Auseinandersetzung mit dem literarischen Werk Arno Reinfranks und Ihren Redebeitrag heute Abend.
Die Literaturwissenschaftliche Einordnung und Würdigung Ihres bisherigen Werkes sowie die Erläuterung des Juryentscheids übernimmt dankenswerterweise Michael Au, Literaturverant-wortlicher im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz.
Für die Jury darf ich weiterhin Herrn Dr. Eckhardt Pilick aus Karlsruhe sowie Herrn Ingo Rüdiger aus dem Literaturbüro e.V. Mainz für Rheinland-Pfalz begrüßen.
Danken möchte ich auch den anwesenden Pressevertreterinnen und -vertretern.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Jury hat sich einstimmig für Anja Kampmann entschieden.
Schon mit ihrem 2016 im renommierten Hanser-Verlag erschienenen Debüt Proben von Stein und Licht habe Kampmann einen ganz eigenen Ton in die Lyrik gebracht: kristallin klar und doch rätselhaft zugleich. Das Werk zeugt von der Fähigkeit der Dichterin, ihrer Lyrik eine formal wie inhaltlich überzeugende Struktur zu geben.
Bekannt geworden ist Anja Kampmann mit ihrem hochgelobten Debütroman Wie hoch die Wasser steigen 2018, mit dem sie auch das breitere Lesepublikum von sich überzeugen konnte. Kampmann erzählt darin von Wenzel Groszak, einem wortkargen Arbeiter auf einer Öl-Bohr-Plattform. In einer stürmischen Nacht verliert er seinen einzigen Freund. Nach dessen Tod reist Wenzel nach Ungarn, bringt dessen Sachen zur Familie. Und jetzt – soll er zurück auf die Plattform? Kampmann erzählt in dichter, poetischer Sprache von der Rückkehr aus der Fremde, vom Versuch, aus einer bodenlosen Arbeitswelt zurückzufinden ins eigene Leben.
Bis heute wird dem Roman, der 2018 für den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, viel Aufmerksamkeit zuteil. So stand die Übersetzung in englischer Sprache 2020 auf der Shortlist des National Book Awards, des neben dem Pulitzer-Preis renommiertesten Literaturpreises der USA.
2021 folgte bei Hanser der zweite Lyrik-Band Der Hund ist immer hungrig. Auch ihn bewertete die Jury mit viel Sympathie für den illusionslosen Sound, der sich am besten durch lautes Lesen erschließt. Kampmanns Gedichte wirken noch lange nach der Lektüre nach; das zeugt von ihrer großen dichterischen Klasse.
Anja Kampmann ist eine Autorin, die mit dem Werkstoff Sprache experimentiert und sich nie mit dem Erreichten zufriedengibt. Das macht sie zu einer solch interessanten Erscheinung im Literaturbetrieb, dass sie die Auszeichnung mit dem Arno-Reinfrank-Preis in hohem Maße verdient.
Anja Kampmann wird morgen im Rahmen unserer literarischen Reihe SPEYER.LIT lesen. Kommen Sie unbedingt morgen wieder – gleiche Zeit, gleicher Ort.
Liebe Frau Kampmann, herzlich willkommen in Speyer! Wir freuen uns schon auf Ihre Ausführungen und Ihre Lesung morgen.
Nun übergebe ich das Wort an Jeanette Koch. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!